Spitznamen wie ,,Ponton“ und „Strich-Acht“ aus den Berichten in den letzten Monaten und wie sie gewöhnlich im Zusammenhang mit dem Thema Oldtimer verwendet werden, sind der Anlass für diesen ausführlichen Streifzug durch die Geschichte des Automobils in mehreren Teilen.
Am 2. November 1886 wurde das moderne Kraftfahrzeug geboren: Carl Benz erhielt das Patent für sein „Fahrzeug mit Gasmotorenbetrieb“. Obwohl man dem Vehikel Benz' Erfahrungen aus dem Fahrradbau ebenso ansieht wie die Parallelen zu zeitgenössischen Kutschen, verfügt es über eine ganze Reihe von Konstruktionen, die man bis heute in fast jedem Auto findet, wie z. B. Hubkolbenmotor, Kurbelwelle mit Gegengewichten, ein Schwungrad, eine elektrische Zündanlage, Tellerventile und eine Nockenwelle.
Tatsächlich hat sich an der Grundkonstruktion eines Ottomotors seit dem ausgehenden 19.Jahrhundert nicht mehr so viel verändert. Verbesserungen an der Konstruktion mal ausgenommen, reichte Carl Benz zu Beginn noch ein einziger Zylinder mit knapp einem Liter Hubraum, 400 Umdrehungen pro Minute und 0,75 PS bei Vollgas, waren es in den 1920er Jahren beim maßgeblich von Ferdinand Porsche entwickelten Mercedes-Benz W2 schon sechs Zylinder, 3400 Umdrehungen pro Minute und die Kraft von 38 Pferden.
Die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen ließ jedoch nicht nur starke, große Reisewagen, wie den W2 oder Modelle mit klingenden Namen wie ,,Stuttgart“ und „Nürburg“ mit Stern auf dem Kühler in Erscheinung treten. Die Konkurrenz aus u.a. Rüsselsheim, Zwickau, Stettin usw. war ebenfalls tätig.
Opel fertigte in Rüsselsheim Autos wie den P6 und ab 1936 den Olympia. Bisher waren Autos noch nach dem Bauprinzip von Kutschen und Fuhrwerken aus einem Leiterrahmen mit Motor, Getriebe und Achsen, auf den dann die Karosserie aufgesetzt wurde, zusammengestellt. Opel schlug mit dem Olympia ein neues Kapitel Automobilgeschichte auf. Der Olympia ist das erste komplett aus Stahlblech gefertigte deutsche Automobil mit selbsttragender Karosserie, also ohne schweren Leiterrahmen.
Fortsetzung folgt...
Dieser Artikel wurde in der Kolumne
"Oldtimerfreunde Schermbeck e.V. und ihre Schätze"
zuerst bei meinWesel veröffentlicht