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Das Sprichwort „Alte Liebe rostet nicht“ ist wohl allgemein bekannt. Es trifft durchaus auch auf die „mobile“ Geschichte von Ludwig aus Ginderich zu. Ludwig weiß, warum es sich lohnt, an seinem Traum festzuhalten und sich an die Fahrzeuge der Vergangenheit zu erinnern. Und sein Wissen teilt er mit den Leserinnen und Lesern in dieser Kolumne.

Ludwigs erstes Auto in den 1970er Jahren war ein Mercedes Typ 190DC mit der typischen Heckflosse. An diesem Auto wurde fast jedes Wochenende geschraubt, denn irgendetwas war immer kaputt, erzählt Ludwig. Damals war dieses Fahrzeug noch kein Oldtimer, im Nachhinein betrachtet fehlte leider die Wertschätzung für so ein Auto. Trotzdem schwärmt Ludwig davon, wie viel Spaß es ihm gemacht hat, so ein Auto als Jugendlicher zu reparieren.

Irgendwann verkaufte er das Auto und kaufte stattdessen einen Mercedes Strich-Acht, ebenfalls ein Diesel. Die Reparaturen an der Karosserie wurden mit den Jahren allerdings zu teuer und damit endete die Mercedes-Dieselzeit für Ludwig. Heute ärgert er sich, dass man damals ältere Gebrauchtwagen für wenig Geld abgegeben hat.

Aber selbstzünderlos (ohne Diesel) sollte es nicht bleiben. Ludwig konnte im Jahr 2005 einen Mercedes Ponton 180D aus dem Jahr 1957 mit erheblichen Karosserie- und technischen Schäden erstehen. Die Restauration dauerte mehrere Jahre und war zwischenzeitlich eine große Herausforderung. Aber die Erinnerung und die Freude an die Autos seiner Jugendzeit motivierten und bestärkten ihn darin, den Oldtimer wieder aufzubauen und auf die Straße zu bringen.

Der Neupreis des Ponton lag im Jahr 1957 bei 9.300 DM zzgl. Sonderausstattung, wie z.B. ein Faltschiebedach 550 DM oder ein Autoradio der Firma Becker mit Konsole, welches mit 435 DM zu Buche schlug. Dabei wurde der 180D von einem 4-Zylinder Reihendieselmotor mit sagenhaften 40 PS ausgeliefert. Der Mercedes Ponton 180D war aufgrund seines geräumigen Innenraums als Taxifahrzeug sehr beliebt, gehörte aber auch zu vielen landwirtschaftlichen Betrieben, wo ohnehin Diesel für Traktoren vorhanden war.

Mittlerweile ist Ludwigs Ponton bereits seit neun Jahren wieder im Straßenverkehr zugelassen und wird, wie auf dem Foto zu sehen, gerne in der schönen Natur des Kreises Wesel gefahren. Alte Liebe rostet eben nicht...

(Photo: Katharina Neuhaus)

 

 

Dieser Artikel wurde in der Kolumne
"Oldtimerfreunde Schermbeck e.V. und ihre Schätze"
zuerst bei meinWesel veröffentlicht

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