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Die 1932 in die Auto-Union übergegangene Firma Horch produzierte in Zwickau die absolute Luxus-Spitzenklasse des Automobilbaus dieser Zeit. Motoren mit acht Zylindern in Reihe oder zwölf in VForm, zwischen 60 und 120 Pferdestärken aus bis zu sechs Litern Hubraum. Bereits 1926 baute Horch einen Bremskraftverstärker ein, wie er noch heute in fast jedem PKW zu finden ist. Fünf Jahre später stellte Horch den ersten Motor mit Hydrostößeln vor, bei dem das aufwendige Einstellen der Ventile durch Oldruck des Motors überflüssig gemacht wurde. Horch lieferte fest am Fahrzeug angebaute, automatisch betätigte Wagenheber am Horch 12 serienmäßig, von denen mancher noch heute träumt beim Radwechsel. Damals hielt ein Reifen im Schnitt 200 bis 400 km.

Die Stoewer-Werke AG produzierte den Greif, der bereits Mitte der 1930er Jahre mit Vorderradantrieb und vorderer Einzelradaufhängung anstatt der sonst üblichen Starrachsen dienen konnte. Neben diesen großen Luxuskarossen gab es viele Mittelklasse und Kleinwagen. Im Mai 1924, als beinahe alle deutschen Autos groß und schwarz waren, stellte Opel einen kleinen, grünen 4PS vor, der den passenden Spitznamen „Laubfrosch“ erhielt. Er war das erste am Fließband gefertigte Auto aus deutscher Produktion und wird deshalb bis heute als erstes Auto des kleinen Mannes bezeichnet. Die Rüsselsheimer kopierten damit den grundsätzlich gelb lackierten Citroën 5CV, eventuell ist der Laubfrosch damit sogar Ursprung der Redewendung „Dasselbe in Grün“. Der 1925 vorgestellte Wagen „2/10 PS“, auch bekannt als Hanomag Ponton, wurde aufgrund seiner Form oft als „Kommissbrot“ tituliert. Dieser kleine Wagen fällt sogar unter den Vorkriegsmodellen auf: Zwei Sitzplätze, ein Scheinwerfer, eine Tür, ein Zylinder.

Um in dem gerade einmal 1,18 m breiten Fahrzeug etwas Platz für die Insassen zu schaffen, verzichtete man auf jegliche Trittbretter und integrierte die Kotflügel in die Karosserie. Das erste deutsche Auto mit der typisch glatten Seite eines Pontons war da. Und mit nur 4 1/100 km war der kleine Hannoveraner auch der sparsamste Wagen zwischen den beiden Weltkriegen. In der Zeit des zweiten Weltkrieges wurden kaum noch zivile Wagen gebaut, geschweige denn entwickelt. Bemerkenswert ist jedoch sicherlich die von Stoewer entwickelte Allradlenkung des leichten Einheits-PKW der Wehrmacht.

Kein anderes Auto als der Käfer kann uns so gut als Überleitung dienen: Ab 1934 von Ferdinand Porsche als Volkswagen entwickelt, im zweiten Weltkrieg an allen Fronten eingesetzt und Grundlage für obskure Fahrzeuge wie den „Schwimmwagen“ (Typ 188) und nach Ende des zweiten Weltkrieges dann Symbol für Wiederaufbau und Wirtschaftswunder.

 

 

Dieser Artikel wurde in der Kolumne
"Oldtimerfreunde Schermbeck e.V. und ihre Schätze"
zuerst bei meinWesel veröffentlicht

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