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Die Automobile der neuesten Generation punkten mit verschiedenen Fahrerassistenzsystemen und zahlreichen technischen Hilfsmitteln. Hinter all dieser Technik steckt ein gemeinsamer Nenner: Viele elektronische Bauteile. Genau das aber wird in Zukunft zu einem Problem werden und die Erhaltung oder zumindest die Unterhaltung zukünftiger Oldtimer sehr erschweren.

Stellen Sie sich vor, Sie fahren mit ihrem 30 Jahre alten Golf-Oldtimer im Jahr 2048 über eine Straße und das vollautomatische Notbremssystem löst eine Bremsung aus und bringt ihren Oldtimer zum Stehen. Allerdings befindet sich kein Hindernis auf der Straße. Die Werkstatt stellt ein defektes elektronisches Steuermodul fest. Ein Ersatzteil ist nicht vorhanden. Was nun? Das Automobil umrüsten? Die eigentlich innovative Technologie deaktivieren?

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) nimmt die Befürchtungen der zukünftigen Oldtimerliebhaber ernst. Seit etwa Anfang der 1980er Jahre hält die hochgelobte Elektronik vermehrt Einzug in den Fahrzeugen. Verschiedene Systembusse kommen vermehrt zur Anwendung, die die einzelnen Steuergeräte, von denen in modernen Luxuslimousinen mehr als 100 Stück verbaut wurden, und weitere Komponenten (Sensoren oder Aktoren) miteinander vernetzen. Eine spätere Nachfertigung dieser hochkomplexen Bauteile ist kaum möglich und auch Lagerbestände sind der Alterung der elektronischen Bauteile ausgesetzt. Schon heute beträgt die Ausfallquote bei über 40 Jahre alten Modulen über 55 %. Nicht verwunderlich, neu gegründete Firmen spezialisieren sich schon längst auf eine Wiederaufbereitung alter Komponenten wie z.B. Motorsteuergeräte.

Doch nicht nur die elektronischen Bauteile beeinflussen die Funktion und das Überleben eines modernen Autos. Auch der Aufbau der Karosserie hat sich in den letzten Jahren stark verändert. So wurden Bauteile designt, die aus unterschiedlichen Materialien bestehen, damit diese bei sehr geringem Gewicht dennoch die nötige Festigkeit und Stabilität aufweisen. Genau diese Teile sind aber vielfach Spezialanfertigungen der Hersteller aus Aluminium und Verbundstoffen und werden schon heute bei einem Unfall nur als Ganzes ausgetauscht. Dabei muss der Austausch durch eine Fachwerkstatt nach den genauen Anweisungen des Herstellers erfolgen, da sonst womöglich die Stabilität des Fahrzeugs nicht mehr gegeben ist. Vorbei sind die Zeiten, als mit Stahlblech und Schweissgerät ein Unfallschaden repariert wurde.

Wie ein Oldtimerfreund seinen Audi TT oder seinen BMW i8 im Jahr 2048 auf der Straße hält, sofern er damit überhaupt noch fahren darf, weiß derzeit niemand. Hoffentlich können unsere Kinder die heutigen Automobile noch als fahrende Oldtimer und nicht als Ausstellungsstücke in einem Museum bewundern.

 

Dieser Artikel wurde in der Kolumne
"Oldtimerfreunde Schermbeck e.V. und ihre Schätze"
zuerst bei meinWesel veröffentlicht

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