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Die Schätze des OfS

Wir befinden uns im Jahr 1982: Der britische Geheimdienst MI6 hat den Klassenfeind hinter der Mauer und in Sindelfingen wird ein neuer Mercedes-Benz vorgestellt, der nach 1,8 Millionen produzierten Fahrzeugen zu den erfolgreichsten Modellen gehören wird. Der Mercedes Benz 190E ist der Oldtimer, den wir Ihnen in diesem Monat vorstellen. In Anbetracht des Jahrzehnts seiner Entstehung nicht weiter verwunderlich, dass er gerne James Bond als Fahrer hätte. Erstmals lassen wir den Oldtimer selbst hier zu Wort kommen:

"Gestatten, mein Name ist Benz, Mercedes-Benz. Freunde dürfen mich auch “Baby Benz“ nennen. Am 10. September 1986 habe ich in Bremen als 190E Typ W201 das erste Mal die Straßen Deutschlands be- und erfahren. Aber leider nicht so spektakulär wie mein Bruder, der W121er, der noch 'Goldfinger' persönlich kannte. Mein erster Weg führte mich nach Heidelberg, wo ich liebevolle Besitzer gefunden habe. Diese pflegten und hegten mich und fuhren mich auch nur sehr wenig. Leider habe ich an diese Zeit keine weiteren Erinnerungen mehr.

Erst 2009 bekam ich meinen dritten Besitzer. Allerdings blieb ich dort nur ganze 11 Tage, bevor es weiterging zum vierten Besitzer, das war nämlich die Ehefrau des dritten. Irgendwie stimmte die Chemie zwischen uns wohl nicht, denn ich wurde bereits vier Wochen später im März 2009 mit nur 98.000 km auf dem Tacho stillgelegt. In dieser Zeit transportierte man mich nach Urbach im Landkreis Neuwied. Dort stand ich mir bis Dezember 2017 die Reifen platt und kam mir ein bisschen wie ein überflüssiger Agent aus dem Kalten Krieg vor.

Aber 'Man lebt nur zweimal', denn ich hatte das Glück meinen jetzigen Besitzer kennen zu lernen. Dieser verhalf mir wieder auf die Reifen und ließ mich erneut wie im 'Diamantenfieber' erstrahlen. Mit frischem TÜV und einem H-Kennzeichen durfte ich auf die Straße. Die lange Standzeit hat mir leider etwas zugesetzt, was aber mit relativ wenigen kleinen Handgriffen wieder behoben werden konnte.

Mein neuer Besitzer und seine beiden Kinder haben mit viel Freude und Fleiß an meiner Genesung gearbeitet. So wurden alle meine Kühlwasser- und Bremsschläuche gewechselt, die Bremsen instand gesetzt sowie zahlreiche kosmetische Feinheiten durchgeführt. Sogar mein altes Autoradio der Firma Becker erhielt ich zurück und als „Ausgehschuhe“ originale Alufelgen, auf die ich 31 Jahre gewartet habe. An meinem Blechkleid waren keine Arbeiten nötig. Nun bin ich ein richtiges Schönwetter-Auto geworden und hoffe, dass wir noch eine lange gemeinsame Zeit zusammen haben werden. Denn ich lebe nun nach dem Motto 'Stirb an einem anderen Tag'."

 

 

Dieser Artikel wurde in der Kolumne
"Oldtimerfreunde Schermbeck e.V. und ihre Schätze"
bei meinWesel veröffentlicht

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