Der Titel dieser Kolumne hätte genauso gut "Wenn der Vater mit dem Sohne" lauten können. Allerdings befinden wir uns zeitlich nicht in den 50er-Jahren, als Heinz Rühmann und Oliver Grimm in dem gleichnamigen Kinofilm zusammen auf der Leinwand zu sehen waren, sondern mitten im Jahr 2018 im Kreis Wesel. Dieter Böwing und Sohn Daniel haben sich einen Traum erfüllt. Sie besitzen einen 1968 Ford Mustang Fastback.
Der Ford Mustang der ersten Generation wurde im Jahr 1964 den Verkäufern in den USA vorgestellt. Bereits vor dem offiziellen Verkaufsstart am 17. April 1964 waren über 22.000 Fahrzeuge vorbestellt. Der Mustang sollte die junge Käuferschicht ansprechen, sein sportliches Auftreten und der Verkaufspreis ab 2.368 US-Dollar (heute ca. 15.400 Euro) waren daher ein Garant für seinen Erfolg. Im ersten Jahr rechnete Ford mit 240.000 verkauften Fahrzeugen. Verkauft wurden über 680.000 Einheiten - ein fantastischer Erfolg für Ford. Der Mustang lief in Deutschland allerdings unter der Verkaufsbezeichnung "T5", da die Unternehmen Krupp und Kreidler in den 60er-Jahren die Markenrechte an der Bezeichnung "Mustang" besaßen.
Der gesamte Erfolg des Mustang/T5 beruhte auf vielen Einzelextras und dazu kaufbaren Ausstattungspaketen. Dadurch war es möglich, jeden Mustang für seinen Besitzer ganz individuell zu gestalten. Der Besitzer konnte z. B. wählen zwischen einem Sechszylinder oder einem blubbernden V8, wie der Ford von Dieter und Daniel. Natürlich hat auch der Mustang von Dieter und Daniel besondere Merkmale.
"Sportlenkrad, Mittelkonsole, Servolenkung, umklappbare Sitzbank mit Durchladeklappe", zählt Dieter auf. "Und wenn dann der 5-Liter-V8 Motor seine Kraft von 287 PS auf die Straße bringt...", fährt er fort, "...dann macht es richtig Spaß", ergänzt Daniel.
Bevor der Mustang zu den beiden kam, wurde er in liebevoller Kleinarbeit über mehrere Jahre restauriert. Das Fahrzeug ist rostfrei, was für amerikanisches Blech nicht selbstverständlich ist.
Der Unterboden ist komplett überarbeitet, Motor und Getriebe wurden ausgetauscht und auch die allgemeine Technik wie Stoßdämpfer, Bremsen, Gummibuchsen und alle Verschleißteile wurden ausgetauscht. Viel musste Dieter, der selbst eine Ford-Vertragswerkstatt in Schermbeck hat, an dem Oldtimer nicht mehr machen. "Es ist einfach schön, sich an dem Anblick des Acapulco Blau-Metallic-Lackes zu erfreuen" schwärmt Dieter, als er vor dem Wagen steht. Und so freuen sich Dieter und sein Sohn, den Ford Mustang im Kreis Wesel gemütlich und ohne größere Probleme auszufahren. Wenn der Vater mit dem Sohne...
Dieser Artikel wurde in der Kolumne
"Oldtimerfreunde Schermbeck e.V. und ihre Schätze"
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